The Breakfast Club – Der Frühstücksclub Review
Laufzeit: ca. 93 Minuten
Genre: Tragikomödie
Regie: John Hughes
Darsteller: Emilio Estevez, Judd Nelson, Molly Ringwald
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 5. Juli 1985
Inhalt:
5 Schüler finden sich eines Samstags in der Schulbibliothek zum Nachsitzen ein. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein und so lassen sich gewisse Streitigkeiten nicht vermeiden.
Kritik:
Ich habe schon öfters von dem Film gehört und als Doug aus
»King Of Queens« auch noch eine Stelle daraus zitierte und der Film günstigerweise gerade im Fernsehen kam, schaltete ich kurzerhand ein.
Man braucht nur den ersten Eindruck um zu erkennen, dass es sich bei den Protagonisten um fünf absolute Klischeefiguren handelt, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein können: Der großmäulige Draufgänger, der nur Ärger macht, der zurückhaltende Streber, die selbstsichere Sportskanone, die reiche Schulprinzessin und der freakige Außenseiter. Alle nicht gerade von Superstars besetzt (Emilio Estevez, Protagonist aus »Loaded Weapon 1« und
»Rhea M.« wäre höchstens nennenswert) aber dennoch gut und überzeugend gespielt.
Mir hat die Idee sehr gut gefallen einen Film zu sehen, der nahezu gänzlich in einem einzigen Raum spielt und das Nachsitzen von Schülern zeigt – verspricht irgendwie unterhaltsam zu werden, finde ich. Überhaupt hat es das Drehbuch in sich, da es vom Erzählstil, Unterhaltungswert und Intelligenz überzeugt. So wird zum Beispiel erst über den ganzen Film hinweg geklärt, warum die einzelnen Personen denn nun überhaupt nachsitzen müssen, da der Film schließlich direkt an dieser Stelle einsetzt. Der allgemeine Aufbau ist auch sehr gelungen – so wird zunächst die Unterhaltung geboten, wenn sich die Charaktere aufgrund ihrer Verschiedenheit unaufhörlich in die Haare kriegen, in erster Linie angestachelt durch Rebell John. Gefolgt wird dieser größte Teil von der langsamen Annäherung untereinander bis hin zu dem Punkt, an dem sie merken, dass sie alle doch gar nicht so verschieden sind und dass nur die äußeren Einflüsse wie Erwartungsdruck, Gruppenzwang und Schichtendenken sie zu dem gemacht hat, was sie sind. Das ist auch die Grundaussage des Films, die auf sehr intelligente Art und Weise an den Mann gebracht wird. Nachteilig ist allerdings, dass diese intelligente Art stellenweise einfach zu intelligent ist. Wenn die Charaktere zum Schluss anfangen wie die Weltmeister über ihre Lage zu philosophieren, als wären sie alle Poeten wirkt das doch sehr unglaubwürdig und aufgesetzt. Zur Verteidigung muss man dann aber auch wieder sagen, dass es schließlich auch viel mehr um die Aussage dahinter geht, die in bestmöglicher Form vermittelt wird.
Ich fand jeden einzelnen der wenigen Darsteller sympathisch und überzeugend, die Idee und Story ebenso (obwohl Letztere durch die Produzenten um fast eine Stunde gekürzt worden ist) und vor allem das Ende. Worauf das Ganze hinausläuft, welche Konsequenzen es mit sich zieht und wie der Schluss inszeniert ist, setzen dem Film die Krone auf. Er ist nicht amüsant oder dramatisch genug um es auch nur in meine Top100 zu schaffen, aber er unterhält ausgezeichnet – zumindest beim ersten Anschauen, darüber hinaus könnte es vielleicht schwierig werden – und erfordert eine ordentliche Portion eigener Gedanken. Im Übrigen habe ich gelesen, dass der Film speziell die 80er perfekt darstellen soll, aber angesichts seiner Thematik, verliert er wohl eher nie seine Aktualität.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 8/10
Effekte: -/10
Anspruch: 6/10
Gesamteindruck: 8/10 (mit Tendenz zur 7)