Smokin' Aces Review
Da
The Joker's Review so ziemlich gar nicht meiner Meinung entspricht und ich auch mal wieder ein Review zum Besten geben möchte, muss der gerade gesehene Smokin' Aces dafür herhalten.
Ich habe keinen Trailer gesehen, ich hatte keinerlei HintergrundInformationen über den Film und lediglich ein paar nicht sehr begeisterte Kritiken im Hinterkopf - daher kann man hier sicher nicht von enttäuschten Erwartungen sprechen.
Kinostart: 01.03.2007
Genre: Actionthriller
Regie: Joe Carnahan
Darsteller: Ryan Reynolds, Ben Afflek, Jeremy Piven
Gesehen auf: Deutsch
Inhalt:
Buddy Isreal hat sich sein vorher so schönes Leben mit eigener Hand reichlich schwer gemacht. Denn der weltberühmte Vegas-Illusionist stieg ins Mafiageschäft ein und arbeitete sich langsam aber sicher ganz nach oben. Doch er ist ein Amateur. Er ist nicht mit den Regeln vertraut und so versaute er sich Stück für Stück seine Arbeit. Ergo, er verfeindet sich kurzerhand mit der Vegasspitzenmafia.
So hat die Mafia ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt bei dem man sich nicht Lumpen lässt. Schon bald strömen Kopfgeldjäger, die Denken sie seien dieser Aufgabe gewachsen, aus einigen Ecken der Welt an. Alles weist auf einen extremen Showdown im obersten Stück eines Hotels in Nevada hin das das FBI ausgesucht hat um Israel unterzubringen. Das FBI beschützt einen Verräter? Ja denn er ist Kronzeuge im Programm das Organisierte Verbrechen in Vegas endlich auszumerzen.
Kritik:
Gleich in den ersten Minuten prallten in mir zwei sehr gegensätzliche Meinungen aufeinander:
1) Oh - mein - Gott: Was für eine TraumBesetzung! Den kenn ich... den hab ich auch schon mal gesehen... und den auch! Abgesehen von Ben Afflek zwar niemand, dessen Name mir prompt einfallen wollte, aber immerhin ziemlich bekannte Gesichter von fähigen Schauspielern. So weit, so gut. Doch dann...
2) Pure Verwirrung. Der rasante Szenenwechsel in Verbindung mit raschen VorgeschichtenErzählungen, die mit FlashBacks unterlegt sind... ich müsste mir das noch zwei Mal unter voller Konzentration ansehen um alles einigermaßen aufnehmen zu können. Nach dem Anfang legt sich das allerdings.
Die Story ist wahrhaftig keinem kreativen Superhirn entsprungen, so viel ist sicher. Und ähnliches bleibt mir auch über die Regie zu sagen. Von dem verwirrenden Chaos zu Beginn mal ganz abgesehen, wird immer wieder versucht die verschiedenen parallelen Geschichten zusammenzuführen und dies in gewissen Übergängen interessanter zu machen. Nicht besonders erfolgreich, wie ich finde. Da mir aus unerfindlichen Gründen während des Schauens Pulp Fiction in den Sinn kam, zwingt sich mir in dieser Hinsicht ein Vergleich auf. Tarantinos Werk ist schlechthin das genialste Beispiel für die perfekte Verkettung von Parallelgeschichten und auch wenn der Erzählstil ein völlig anderer ist, hätte sich hier vielleicht ein Beispiel genommen werden sollen. Wenn ich ehrlich bin, hat sogar die Regie von "College Animals" einen besseren Eindruck bei mir hinterlassen - vor allem durch seine bestechenden Übergänge von Geschichte zu Geschichte.
Passend zu den ordentlichen Schauspielern gab es auch wirklich interessante Figuren, die sowohl Sympathie als auch Interesse weckten. Sei es nun die Transe von Anwalt, die beiden auf sich gestellten FBI-Agenten, die total durchgeknallten Neo-Nazis oder der Identiätenwechsler, der seine Stimme mithilfe von Zigaretten und Gurgeln modifiziert. Bedauerlicherweise wird nicht besonders auf die einzelnen Personen eingegangen und durch das ständige Wechseln zwischen der nicht unerheblichen Anzahl von Hauptfiguren bleibt auch der Eindruck, dass die meisten von ihnen viel zu kurz gekommen sind.
Auch die Spannung hält sich sehr in Grenzen. Ich habe selten so viel vorausgesehen, wie in diesem Streifen. Die wohl als "Überraschungen" geplanten Szenen waren derart offensichtlich, dass einem nicht mal ein innerliches "Oh!" entfleuchen konnte. Ob dies nun allerdings am Drehbuch oder an der Regie - womöglich auch an der Kombination aus beiden lag, vermag ich nicht zu sagen.
Das Ende wirkt, wie auch The Joker schon betont hat, aufgesetzt und fehl am Platz. Es passt nach den CharakterGeschichten und der HotelAction einfach nicht ins Gesamtbild und ist weiß Gott nicht annähernd so genial, wie es wohl beabsichtigt war.
Um meinem Vorschreiber noch in einem entscheidenen Punkt zu widersprechen: Ich sehe in diesem Film absolut keine Komödie (weshalb ich diesen Part auch aus der GenreBeschreibung entfernt habe). Sicher gab es die eine oder andere Szene, die mich schmunzeln ließ, aber das kommt bei mir auch nicht selten in ernstgemeinten HorrorFilmen vor. Für eine Komödie fehlt in meinen Augen noch eine ganze Menge Humor...
Nach dieser ganzen Auflistung hätte der Film wohl eine 5 verdient, aber allein wegen der ganzen guten Schauspieler, bring ich das nicht übers Herz. Des Weiteren sind die ActionSzenen und -Effekte äußerst gelungen und haben das Ansehen versüßt, so dass der Film doch einen gewissen Unterhaltungswert für sich beanspruchen konnte.
Für eine Empfehlung, sich diesen Film mal anzusehen, reicht es allerdings noch lange nicht.
Trailer
imdb Wertung:
6.6/10
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 4/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 7/10
Gesamteindruck: 6/10