The Frighteners Review
Laufzeit: ca. 110 Minuten
Genre: Horrorkomödie
Regie: Peter Jackson
Darsteller: Michael J. Fox, Trini Alvarado
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 01. Januar 1998
Inhalt:
Frank verdient sein Geld als Geistervertreiber. Was seine Kunden allerdings nicht wissen, ist, dass die Geister, die in ihren Häusern spuken, mit ihm zusammenarbeiten. Seit einem Autounfall kann Frank nämlich Geister sehen, sie berühren, mit ihnen reden. Doch sein ruhiges Betrügerleben wird eines Tages aus der Bahn geworfen, als mysteriöse Morde geschehen, die offenbar nur von ihm aufgeklärt werden können...
Kritik:
"Sie sind so ein Arschloch!"
"Ja, ich bin ein Arschloch... mit einer Uzi!"
Peter Jackson! Michael J. Fox! Horrorkomödie. Bahnte sich da etwa eine Art »Braindead« mit mehr Budget an? Was auch immer, musste ich mir anschauen. Es dauerte auch nur den ersten Mord an (den an einem Gartenzwerg), bevor die Deja-Vues losgingen und bald war ich mir auch schon sicher, dass ich den Film bereits gesehen hatte. Allerdings wusste ich so gut wie gar nichts mehr davon, was mich erfreute, aber nicht unbedingt ein gutes Zeichen war...
Und entsprechend der Zeichendeutung stellte sich der Film auch wirklich nicht als Knüller heraus. Michael J. Fox' letzte große Rolle vor dem Rücktritt aufgrund seiner Krankheit fand in einem MittelklasseFilm statt - noch viel mittelklassiger als
»Zurück in die Zukunft«, der ihn anno dazumals groß gemacht hatte.
Das sollte nicht falsch verstehen zu sein, denn schauspielerisch ist der Film wirklich gelungen! Vor allem die Nebenrollen sind großartig besetzt, denn Jeffrey Combs (
»Haunted Hill«), Jake Busey (
»Starship Troopers«) und vor allem R. Lee Ermey machen ihre Sache ganz ausgezeichnet. Besonders Letzterer passt wieder großartig in seine Rolle, denn angesichts seiner Filmografie bekommt er meistens die Rolle eines Sergeants oder Colonels oder Sherrifs ab (»Toy Story« - Sergeant, »Switchback« - Sherrif, »Sieben« Police Captain, »X-Men 3« - Sergeant, und mir noch am besten in Erinnerung: »Scrubs« als Vater des Hausmeisters) - einfach wunderbar, wenn einem eine Rolle so auf den Leib geschneidert ist, fast wie James Cromwell (
»Avenger«), der fast immer den (Polizei-)Präsidenten spielt.
Auch überrascht war ich von der Erscheinung des schlanken Chi McBride, den ich bisher nur aus »Pushing Daisies« kannte, aus welcher Serie ich auch letztens erst Anna Friel in
»Die fast vergessene Welt« wiedersehen durfte.
Effekttechnisch lässt sich definitiv streiten. Ein paar Dinge, wie der schattenartige Sensenmann zum Beispiel, sehen wirklich sehr überzeugend und gut in Szene gesetzt aus, andere hingegen wirken wieder deutlich künstlicher. Nach den ersten 10 Minuten verging diese kritische Einstellung aber weitgehend, darum sollte man sich daher nicht allzu viele Gedanken machen.
Mir gefällt ja auch die Story, die Grundidee und viele der kleineren Ideen im Verlauf der Geschichte (wie die OpferNummern auf den Stirnen), sowie die Charaktere, aber irgendwie fehlt dem Film eine ganze Menge in Sachen Atmosphäre. Ja, sogar die Musik fand ich klasse und für einen Genremix wie diesen schier perfekt, und doch habe ich mich eher gelangweilt. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich mich trotz Horror nicht gruseln/ekeln/erschrecken und trotz Komödie nicht lachen konnte. So gelungen die Story letztlich auch war, die Dialoge waren größtenteils schwach oder zumindest nichts besonderes. Es fehlen ein paar markante Sprüche, coole Äußerungen, kultige Bemerkungen. Normalerweise habe ich kein Problem damit, mir zumindest ein Zitat zu merken, mit dem ich mein Review einleite, aber wenn ich schon googlen muss um eins zu finden, ist das ein Armutszeugnis, an dem man nichts verschönern kann.
Der Film sieht also gut aus, hat tolle Darsteller, an denen absolut nichts auszusetzen ist und vor allem hat er eine Menge Potenzial, die aber trotz Peter Jackson auf dem Regiestuhl ungenutzt verpufft. Ich werde ihn mir kaum ein weiteres Mal ansehen, wie ihr das haltet, bleibt euch überlassen. Ich würde ihn nicht weiter empfehlen, da das Einzige, das er mir eingebracht hat, die Lust auf »Identität« war, aber wenn man trotzdem nichts besseres zu tun hat und einmal reinschauen möchte - bitte. Mies ist er auf keinen Fall, sonderlich gut allerdings auch nicht.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 6/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10