Lucky Number Slevin Review
Laufzeit: ca. 109 Minuten
Genre: Thriller
Regie: Paul McGuigan
Darsteller: Josh Hartnett, Morgan Freeman, Bruce Willis, Lucy Liu, Ben Kingsley
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 07. April 2006
Inhalt:
Eigentlich wollte Slevin nur seinen Freund besuchen, doch auf dem Weg dorthin wird ihm von einem Gangster die Nase gebrochen und seine Brieftasche geklaut. Und als wäre das noch nicht genug, ist sein Freund nicht da, als er dessen Wohnung erreicht und dabei sind eine ganze Menge fieser Typen auf der Suche nach ihm - Slevin ist daher derjenige, der unglücklicherweise dafür geradestehen muss und in einen Machtkrieg zwischen zwei Gangsterbossen gerät.
Kritik:
"Wer sind Sie?"
"Ich bin der Boss."
"Ich dachte, er wäre der Boss."
"Warum? Sehen wir uns ähnlich?"
Jaah, mein WeihnachtsReview kommt fast zu Silvester. Eigentlich hätte ja "The Dark Knight" diese Ehre zuteil werden sollen, aber wie der Geist der Weihnacht nun mal so spielt... was will man machen? Ist halt'n Hartnäckigen, der Geist.
Der Film ist klasse, das fand ich schon beim ersten ansehen und das hätte ich schon beim Staraufgebot sagen können. Natürlich ist das kein Erfolgsgarant, siehe den grauenhaften
"Burn After Reading", aber man darf sich schon einiges erhoffen und vor allem kann man so einem Film auch einiges verzeihen - ein Bonus, den B-MovieDarsteller nicht inne haben. Eigentlich würde da schon Bruce Willis reichen, aber dann noch Morgran Freeman... und die zweite Liga durch Hartnett, Liu und Kingsley vertreten, da läuft einem doch das Wasser im Schritt - pardon, Mund - zusammen.
Der Film muss sich aber keinesfalls auf sein Staraufgebot verlassen, denn er hat auch ein tolles Drehbuch und eine gelungene Regie. Obwohl ich ihn als Thriller eingestuft habe, hat er auch viele Elemente, die ihn als Krimi klassifizieren würden. So bieten sich über den ganzen Film verteilt diverse Hinweise darauf, die bei genauer Betrachtung und richtiger Schlussfolgerung auf die Auflösung der Geschichte schließen lassen, die einem sonst erst zum Ende präsentiert wird - in allen gut durchdachten und nett ausgeschmückten Einzelheiten, die mich für meinen Teil auch beim zweiten Ansehen durchaus überraschen konnten, auch wenn mir schon zu Ohren gekommen ist, dass er recht vorhersehbar sei. Diese neunmalklugen Nachfahren vom alten Sherlock...
Neben der schicken Story gefallen mir aber auch die intelligenten Dialoge ausgesprochen gut. Überhaupt sind Filme, die neue Begriffe prägen - wie in diesem Fall z.B. das "Kansas City Shuffle" (was übrigens auch mit einer recht amüsanten Entstehungsgeschichte aufgedeckt wird) - meiner Meinung nach schon fast kultverdächtig.
Zum richtigen Oberknüller fehlt "Lucky # Slevin" noch ein ganzes Stück, aber die Starbesetzung, die spannende Geschichte, die gelungene Auflösung, die nahezu genialen Figuren und die großartigen Dialoge mit ihren zahlreichen nennenswerten wie amüsanten und klugen Zitaten schießen den Film schon ziemlich weit hinauf und machen jeden Cent bezahlt. In einer Bestenliste der (200)0er Jahre sollte er definitiv auftauchen.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 7/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 5/10
Gesamteindruck: 8/10