Stichtag Review
Laufzeit: ca. 100 Minuten
Genre: Krieg
Regie: Todd Philipps
Darsteller: Robert Downey Jr., Zach Galifianakis
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 04. November 2010
Inhalt:
Peter Highman möchte zu seiner schwangeren Frau heimfliegen um die Geburt seines ersten Kindes nicht zu verpassen, doch am Flughafen trifft er auf den sonderbaren Ethan Tremblay und von diesem Zeitpunkt an verläuft alles in einer Katastrophe – bis er sich mit besagtem sonderbaren Ethan in einem Mietwagen wiederfindet und Amerika in dieser unliebsamen Gesellschaft durchquert.
Kritik:
»Was bringt Sie in die erste Klasse?«
»Das Ticket, das ich käuflich erworben habe.«
Der geistige Nachfolger von »Hangover«, so etwas wie Hangover 1.5, da der zweite Teil ja nächstes Jahr erscheint. Man merkt die deutliche Verbindung zu dem Komödienhit, in erster Linie natürlich aufgrund von Zach Galifianakis (OMFG!), der in beiden Streifen mitspielt und auch in beiden eine nahezu identische, treudoofe Figur verkörpert. Und das macht er auch unvergleichlich gut, er sorgt definitiv für die meisten Lacher im Film.
Nicht minder genial ist aber auch Robert Downey Jr., einer meiner Lieblingsdarsteller inzwischen und jemand, den ich schon lange nicht mehr in einer so „normalen“ Rolle gesehen habe – im Grunde seit
»Kiss Kiss Bang Bang« nicht mehr, da
»Iron Man 2« und
»Sherlock Holmes« ihn doch eher in den Blockbuster-Himmel gehievt haben.
Er spielt natürlich wieder so genial, dass man seinen Namen in einem Atemzug mit dem von z.B. Johnny Depp nennen darf, man kauft ihm jeden Gesichtszug ab, jeden Spruch und jede Geste. Selbst neben Galifianakis (Alter, und das nachdem er im Film einen Künstlernamen hat…) schafft er es problemlos seine Lacher zu ernten.
Nun steht natürlich, wenn wir schon bei den Lachern sind, der Vergleich zu »Hangover« an, vom selben Regisseur, mit demselben Humor und demselben Hauptdarsteller (zumindest einem davon). Wie gesagt, man merkt die Verbindung deutlich, muss sich aber auch wirklich eingestehen, dass man es hier nicht mit so innovativer Filmkost zu tun hat. Natürlich gab es auch »Hangover« schon, wenn man nur mal an »Ey Mann, wo ist mein Auto« zurückdenkt, aber es befindet sich noch im Rahmen der Filme, die nicht ausgelutscht sind. Die Geschichte von einem mürrischen Kerl, der an einen redseligen, nervigen Typen gerät und gezwungen ist mit ihm die Dauer des Films zu verleben, ist absolut nicht neu (»Die Wutprobe«) und definitiv ganze drei bis vier Ecken eher ausgelutscht, zudem gibt es nicht mal sonderlich innovative Wendungen oder Szenen, die besonders einschlagen. Alles ist sehr schlicht gehalten und im Grunde liegt die ganze Leistung auf den Schultern der beiden Hauptdarsteller, die sie natürlich meisterhaft tragen, aber auch nicht alles retten können.
Der Film ist amüsant, ich habe viel gelacht und so viele Zitate aufgeschrieben, wie schon lange bei keinem Film mehr, dennoch fehlt ihm die besondere Story mit den abgefahrenen Wendungen, wie sie »Hangover« durchaus bietet. Auch eine Komödie muss nicht 08/15 sein.
Sehenswert aber definitiv, eine der besten Komödien dieses Jahres.
Bewertung:
Darsteller: 9/10
Plot: 5/10
Effekte: -/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 7/10 (obgleich eine eher schwache)