G.I. Joe - Geheimauftrag Cobra Review
Laufzeit: ca. 118 Minuten
Genre: Sci-Fi-Action
Regie: Stephen Sommers
Darsteller: Channing Tatum, Marlon Wayans, Sienna Miller, Dennis Quaid
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 13. August 2009
Inhalt:
Waffenhersteller James McCullen präsentiert der NATO seine neueste Errungenschaft, Sprengköpfe mit unermesslicher Zerstörungskraft. Bei dem Abtransport dieser wird der Militärkonvoi allerdings von mit Hightech ausgerüsteten Terroristen angegriffen. Zwei Soldaten schaffen es zu überleben und den Koffer mit den Sprengköpfen sicherzustellen, allerdings nur durch die Hilfe einiger G.I. Joe Agenten, die eingriffen. Doch die Terroristen geben sich nicht so leicht geschlagen.
Kritik:
»Ich bin drübergesprungen.«
»Das geht auch?«
Der Trailer war mir eigentlich schon zu doof, deshalb hat es auch so lange gedauert, bis ich mir diesen Streifen endlich angeschaut habe. Aber was soll ich sagen? Ich fand damals auch den Trailer zu »96 Hours« mies und der Film stellte sich als pure Unterhaltung heraus, was genau derselbe Fall bei »G.I. Joe« ist. 118 Minuten geballte, unaufhörliche Action – und wenn ich das so sage, meine ich das auch so, denn es gibt tatsächlich keine ruhigen fünf Minuten, irgendeine Explosionsreihe, Schießerei oder Verfolgungsjagd kommt immer dazwischen. Ergo kann der Film gar nicht langweilig werden, so klischeehaft die Story auch sein mag und obwohl er für dieses Konzept ein wenig zu lang geraten ist.
Besonders überraschte es mich, doch ziemlich viele bekannte Gesichter anzutreffen.
Marlon Wayans überzeugte mit normaler Synchronstimme und normaler Rolle durchaus und das Bild des Durchgeknallten, der kifft und irgendein Zeug in seinen Haaren festgebunden hat (»Hip Hop Hood«, »Scary Movie«) drängt sich nicht im Geringsten auf. Channing Tatum kannte ich auch irgendwo her und es schockiert mich fast, dass es tatsächlich die
»Step Up«-Filme waren, denn auch hier sah man den Actionstar und nicht den Tänzer, mit dem er bekannt geworden ist.
Zu den weiteren bekannten Gesichtern zählen noch Jonathan Pryce, der es vom Governor in »Fluch der Karibik« zum Präsidenten der Vereinigten Staaten geschafft hat, Dennis Quaid (»Dragonheart«,
»8 Blickwinkel«) als General und natürlich das Dreiergespann aus den »Mumie«-Filmen, das wohl als kleiner Gag fungieren sollte: Brandon Fraser, Arnold Vosloo (»Die Mumie« himself) und der unmerkbare Adewale Akinnuoye-Agbaje, alle drei allerdings in kleinen Nebenrollen, Vosloo aber dennoch meine Lieblingsfigur im Himmel.
Das Angebot ist somit also überzeugend wie ansprechend und an dieser Stelle wurde definitiv nichts falsch gemacht.
Für die Effekte gilt dasselbe, denn der Film bietet so ziemlich alles, was ein Actionfilm auffahren kann. Neben den gewöhnlichen Schießereien und Explosionen gibt es die Hightech-Waffen, es gibt Spezialanzüge, die einen schneller laufen und weiter springen lassen, es gibt nahezu unzerstörbare Autos, es gibt einbrechende Wahrzeichen berühmter Städte, es gibt Unterwasserbasen und aufwendige Verfolgungsjagden zu Fuß, mit dem Motorrad, mit Autos, mit Jets und mit U-Booten – alles was das Herz begehrt. Naja, fast alles zumindest, das Andere wäre wohl Sienna Miller, die in ihrem hautengen Anzug einfach umwerfend aussieht.
Optisch haben wir es hier ganz sicher nicht mit einem
»Avatar« zu tun, aber für einen Actionfilm mit diesen Ausmaßen reicht es doch ausgezeichnet, einige Zeitlupensequenzen sind sogar äußerst überzeugend. Ja, tatsächlich darf man sich hier auch mal wieder für die Regie aussprechen.
Ein herrlicher No-Brainer also mit purer Action von Anfang bis Ende (sogar die Rückblenden strotzen nur so davon), guten und ansehnlichen Darstellern und gelungenen Effekten. Er ist für dieses Bumm-Bumm-Konzept lediglich etwa eine Viertelstunde zu lang geraten, was
»96 Hours« ihm voraus hat, der deutlich kürzer ist, als der Titel vermuten lässt. Auch die Figuren sind nicht gerade so interessant oder cool, wie man es von MARVEL oder DC gewohnt wäre (Hasbro wird also nicht in dieselbe Klasse auffahren…), aber sie gehen in Ordnung und die Kämpfe zwischen Storm Shadow und Snake Eyes (miese Namen haben sie auch noch, ja…) waren auf jeden Fall klasse und machen noch mal die Entwicklung deutlich, die zwischen der heutigen Zeit und Anfängen wie
»Die 36 Kammern der Shaolin« vonstattengegangen sind.
Wer sich nicht an etwas Sci-Fi stören lässt, wird sicher seine helle Freude mit dem Film haben. Er hätte ein paar mehr coole Sprüche vertragen können, aber auch so hat er die eine oder andere Szene zum Lachen parat, ansonsten geht es eben nur die ganze Zeit darum Krawall zu machen, die Wände wackeln zu lassen und gut auszusehen. Kein neues Konzept, aber ein zufriedenstellendes.
Und tolles Ende, die Schlusseinstellung hat mir außerordentlich gefallen.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 4/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 7/10