From Paris With Love Review
Laufzeit: ca. 92 Minuten
Genre: Action
Regie: Pierre Morel
Darsteller: Jonathan Rhys Meyers, John Travolta
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 25. März 2010
Inhalt:
James Reece ist im Begriff Agent der US-Regierung zu werden, doch fehlt seiner Ausbildung noch das letzte Training. Als jedoch ein anderer Agent ausfällt, wird es zu seiner Aufgabe, den Spitzenagenten Charlie Wax abzuholen und ihn als Partner zu unterstützen. An Training sollte es ihm von diesem Zeitpunkt an nicht mehr mangeln…
Kritik:
»Wie viele von denen sind noch übrig?«
»Seit der letzten Volkszählung? Eine Milliarde.«
Als ich John Travoltas neues Image in »Die Entführung der Pelham 123« sah, war ich wirklich begeistert, da es ihm unheimlich gut stand und ich ohnehin eine Schwäche für überzeichnete Bösewichte hab. Dummerweise war der Film dann eine herbe Enttäuschung, vor allem, wenn man das
Original kennt. Auf der einen Seite hieß ich es also gut, dass er erneut mit Glatze und Bart auftritt, auf der anderen blieb ich jedoch skeptisch, ob nicht wieder so ein Schund dabei herumgekommen würde. Nein, kam es nicht, der Film liefert unterhaltsame Action in solider
»96 Hours« Manier, der genau wie dieses Drehbuch von Luc Besson geschrieben wurde. Absolut positive Überraschung.
Wie man schon bei
»Fluch der Karibik« sehen konnte, funktioniert es ganz hervorragend den interessantesten und vor allem coolsten Charakter des Films nicht in die Hauptrolle zu setzen. Travolta liefert also sämtliche coole, spannende Action und die dazugehörigen Sprüche, reduziert den Film allerdings nicht nur darauf, da vor ihm immer noch Jonathan Rhys Meyers agiert, der die Story beisteuert. Im Grunde genommen kann man wirklich sagen, dass der Film dasselbe Grundgerüst bietet wie
»96 Hours«, Parallelen könnte man nicht mal an zwei ganzen Händen abzählen. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Travoltas Figur erheblich cooler ist als die ernste von Liam Neeson und dass man durch das lässige Auftreten und die lockeren Sprüche mehr Humor bekommt. Alles in allem würde ich aber dennoch sagen, dass mich
»96 Hours« einen Hauch mehr unterhalten hat, auch wenn es lange her ist, dass ich ihn gesehen habe.
Wie gesagt, ist John Travolta in seinem neuen Style sehr überzeugend, er wirkt sogar fast wie neu geboren. Während man ihn davor im Grunde genommen schon abschreiben konnte (seit
»The Punisher« hab ich nichts wirklich Vernünftiges mehr von ihm gesehen), haben sich ihm nun völlig neue Möglichkeiten eröffnet, die er ausgiebig zu nutzen scheint. Der feine Kerl in Anzug und mit schicker Frisur war gestern, Glatze und Lederjacke sind heute. Ich mag Travolta, das ist mir nur Recht und in diesem Fall überzeugt er noch weit mehr als Actionheld als in »Die Entführung der Pelham 123« als Schurke, wo er auch noch einseitiger gezeichnet war.
Jonathan Rhys Meyers ist in meinen Augen relativ frisch, was Hauptrollen in Blockbustern angeht, ich kenne ihn wohl aus »Mission: Impossible III«, »Match Point« werde ich mir erst noch anschauen müssen. Nichts desto trotz macht er eine ausgesprochen gute Figur und er ist definitiv ein sympathisches Kerlchen, in das man die ein oder andere Hoffnung setzen darf.
Im Grunde gibt es auch kaum noch viel mehr zum Film zu sagen. Er bietet haufenweise toller Action, teilweise mit richtig guter Regie unterlegt, stellenweise gewohnt übertrieben, bzw. unrealistisch, aber nicht im Übermaß wie z.B. bei »Shoot ‘Em Up«. Die Story, die sicher keinen Doktortitel erfordert, aber auch nicht völlig stumpfsinnig ist, weiß genauso zu überzeugen wie die Figuren, es gibt ein paar solide Blutszenen und an Humor und Spannung mangelt es keinesfalls. Wer
»96 Hours« mochte, wird sicher auch Gefallen an diesem Streifen finden, auch wenn man sicher nichts besseres erwarten sollte, lediglich etwas ähnliches.
Sehr interessant finde im Nachhinein übrigens die Anspielung auf einen Satz in »Pulp Fiction«, den John Travolta dort selbst in Bezug auf Hamburger und Paris gesprochen hat.
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 6/10
Effekte: 9/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 6/10 (eine ziemlich gute)