The Gingerdead Man Review
Laufzeit: ca. 70 Minuten
Genre: Horror(komödie...)
Regie: Charles Band
Darsteller: Gary Busey, Robin Sydney
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 2005
Inhalt:
Ein Killer tötet den Bruder von Sarah und schießt sie an. Eine Weile später landet er auf dem elektrischen Stuhl und wird anschließend verbrannt. Da seine Mutter allerdings eine berüchtigte Hexe ist, liefert sie die unheilvolle Asche ihres Sohnes in der Bäckerei von Sarah ab, getarnt als Pfefferkuchengewürz. Na, was passiert wohl als nächstes?
Kritik:
»Es war ein Mann… ein Pfefferkuchenmann!«
Als ich das Cover gesehen hab, war ich quasi direkt verliebt. Ein mordender Pfefferkuchenmann. Genau mein Niveau. Sah auch schon aus wie eine Mischung aus »Chucky« und dem durchgeknallten Baby aus »Braindead« - wie konnte das noch schiefgehen? Nun, in etwas genauso wie es in diesem Film gezeigt wurde. Bild für Bild.
Die Story ist einfach zu bescheuert, selbst für ein B-Horror-Movie in der Trash-Kategorie. Ein Pfefferkuchenmann, ein Keks, geht um und ermordet Leute. Plumpe Hände, die zerbröseln müssten, wenn sie ein Messer umklammern, das ohnehin schwerer wäre als der ganze verdammte Pfefferkuchenmann selbst. Und dann diese unfassbare Schnelligkeit, die bei einem Keks mit Gelenken und langen Gliedmaßen (die er natürlich nicht hat) selbstverständlich niemand in Frage stellt. Mal ist er da, schon ist er wieder weg um unbemerkt von hinten anzugreifen. Dabei stellt er sich direkt von Anfang an vor, springt vor den Hauptfiguren herum und niemand kommt auf die Idee, einfach mal draufzutreten? Oder mein Favorit, ich hätte es gemacht wie in »Die Ritter der Kokosnuss« und dem schwarzen Ritter darin: Erst die Beine abbrechen, dann die Arme und belustigt zugucken, wie der fluchende Krümelhaufen sich auf dem Boden windet. Dann wäre der Film zwar nur eine Viertelstunde lang geworden, aber er hätte doppelt so viel Spaß gemacht…
Nicht, dass er zu lang wäre, er hat schließlich gerade mal eine gute Stunde gefüllt und war trotz des Wunsches, er solle endlich vorbeigehen, ziemlich rasch zu Ende.
Aber einfach die ganzen Gegebenheiten im Film, die nicht stimmen wollten… eine Bäckerei, die nicht gut lief. Wollt ihr wissen, warum das der Fall ist? Weil die Betreiber ihr Geld zum Fenster rauswerfen. Es mangelt an Kundschaft, ja? Warum, zum Teufel, habt ihr dann alle Theken und Vitrinen bis zum Erbrechen gefüllt, warum habt ihr eine Bäckerei, die so groß ist, dass man vorne nicht hört, wenn hinten jemand um sein Leben schreit, wieso habt ihr einen Backofen, der so groß ist wie ein begehbarer Kleiderschrank und wieso benutzt ihr ihn um einen einzelnen Pfefferkuchen zu backen? Ich meine, der Teig wird extra von einer Maschine angefertigt, man hat so einen Riesenhaufen davon und dann kommt die Meisterbäckerin daher, sticht mit ihrer Form ein Männchen aus, packt es auf ein Blech und schiebt es in den Mutantenofen, der mehr Strom frisst als die Beleuchtung im Fußballstadion. Die Bäckerei hat 200 Teilchen von jeder Sorte, aber Pfefferkuchenmänner scheinen nicht so der Renner zu sein, deshalb machen wir sicherheitshalber lieber nur einen. Wär schließlich eher schade etwas wegzuschmeißen, das annähernd menschliche Gestalt hat, als die restlichen 50 Kilo Gebäck täglich, die im Container hinterm Haus landet.
Drehbuch ist also schon mal das Letzte, von den Dialogen und Figuren her sowieso, die darstellerischen Fähigkeiten schließen sich dem direkt an. Einzig bekanntes Gesicht ist Gary Busey, den man als recht passablen Bösewicht aus Filmen wie
»Lethal Weapon« kennt, aber selbst seine kurze Gastrolle vor dem (nervtötend langen) Vorspann war absolut nicht überzeugend. Seine Karriere scheint ohnehin einen Höhepunkt verpasst zu haben, wenn er an ominösen Produktionen mit dem Namen »The Hand Job« beteiligt war…
Der Rest der kleinen Truppe ist wiederum so schlecht, dass man wieder darüber lachen kann, allen voran der peinliche Typ im Muskelshirt, der Ähnlichkeit mit HP Baxxter von Scooter hat und dem man dann doch schon bei jeder Lippenbewegung Dinge wie »Hyper Hyper!« zuruft. Die Darstellerin der besoffenen Mutter ist auch nicht besser, der Rest ist immerhin B-Movie-Standard.
Der Film taugt eigentlich nur zum Nebenherlaufen beim Trinken mit Freunden, da er keine Handlung hat, man nicht aufpassen muss und ihm ab und zu etwas Aufmerksamkeit schenken kann um sich darüber lustig zu machen, warum der Pfefferkuchenmann jemanden zum Beispiel frontal ins Gesicht schneidet, aus der anderen Kameraperspektive aber niemand (oder nichts) an der Stelle steht oder warum ein Revolver mit Trommel mindestens so viel Schuss hat wie ein Maschinengewehr…
Der Streifen kommt wahrscheinlich in meine Top5 der miesesten Filme und darf in einem Atemzug mit
»Snakes On A Train« und »Toxic Avenger IV« genannt werden, da er noch schlechter als Streifen wie
»Them« oder
»The Breed« ist. Und das sollte etwas heißen, einiges sogar!
Bewertung:
Darsteller: 3/10
Plot: 2/10
Effekte: 3/10
Anspruch: 1/10
Gesamteindruck: 2/10