Sex and the City - Der Film Review
Laufzeit: ca. 145 Minuten
Genre: Komödie
Regie: Michael Patrick King
Darsteller: Sarah Jessica Parker, Kim Cattrall, Kristin Davis
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 29. Mai 2008
Inhalt:
Carrie und Mr. Big wollen zusammenziehen, doch Carrie wird von Zweifeln geplagt, falls, wie in der Vergangenheit, in ihrer Beziehung etwas falsch laufen sollte. Um sie zu beruhigen schlägt Big vor, zu heiraten und Carrie stimmt nur zu gern zu und beginnt sogleich mit den aufwändigen Hochzeitsvorbereitungen. Doch am Tag der Tage kommt nicht alles so, wie es kommen sollte…
Kritik:
»Liebling, du bist so distanziert.«
»Du steckst noch in mir!«
Ja, tatsächlich habe ich mir »Sex and the City« angesehen. Man muss in meiner Position eben einfach mitreden können und wenn man dann aktuell den Trubel um Teil 2 mitbekommt führt kaum noch ein Weg daran vorbei. Früher habe ich mir ja auch aus denselben Gründen ein paar Folgen der Serie gegeben, aber das war dann doch so gar nicht mein Fall. Bei dem Film muss ich allerdings sagen, dass mein Fazit sehr überraschend ausfiel. Sicher, stellenweise ist er nicht mehr als eine Dauerwerbesendung für Nobel-Fashion, aber im Großen und Ganzen hat es sich dann doch weniger darum gedreht, als ich angenommen hatte – auch wenn es quasi in jeder Szene irgendetwas gibt, was ins Schema passt.
Vielmehr geht es eben um den Kram, den Frauen sehen wollen: Liebe, Herzeleid und Freundinnen. Im Grunde genommen ist es gar nicht ein so großer Unterschied zu Filmen über Männerfreundschaften (ich sag jetzt einfach mal aus purer Einfallslosigkeit: »Hangover«), abgesehen davon, dass »Sex and the City« weniger albern und weniger abenteuerlich ist – einfach nur im Olymp der Reichen und Schönen angesiedelt. Wobei „schön“ sehr relativ ist, da ich allein von den vier Hauptdarstellerin gerade mal eine akzeptabel finde. Vor allem Sarah Jessica Parker ist in meinen Augen so dermaßen unsympathisch fürs Auge, vor allem in Nahaufnahmen, wo sie so schrecklich alt aussieht, dass ich den ganzen Trubel um sie beim besten Willen nicht verstehen kann. Selbst Kim Cattrall, deren Figur mein absoluter Favorit ist, sah höchstens vor zehn Jahren wirklich gut aus (kein Wunder, feiert Samantha im Film doch ihren 50. Geburtstag).
Gut gespielt haben sie immerhin alle, sogar Parker, die in
»Tödliche Nähe« und vor allem in
»Haben Sie das von den Morgans gehört« einfach nur in jeder Hinsicht grausam war. Die Rolle der Mode-Tussi, die mit dem dicken Portemonnaie liiert ist, scheint ihr genauso auf den Leib geschneidert wie das Hochzeitskleid im Film.
Überrascht hat mich allerdings, dass der Film insgesamt sicher weit mehr ordentliche Sex- und Nacktszenen zu bieten hatte, als so ziemlich jeder Streifen, den ich spontan als Ebenbild für die Männerwelt aussuchen würde. Jaja, uns wer weiß was an den Kopf werfen und selbst so versaut sein wie »Schweinchen Babe«, liebe Frauen…
Aber ja, im Gesamtfazit ist es sicher ein Frauenfilm, der auch primär nur Frauen zu zeigen hat und wenn diese nicht gerade aneinander herumspielen oder miteinander rumknutschen ist es für uns Männer eben eine befremdliche Erfahrung. Es war aber nicht so tragisch, wie ich befürchtet hatte. Zwar war der Streifen mit seinen 145 Minuten deutlich zu lang, aber es handelt sich eben auch um die Weiterführung einer langen Serie, sowas braucht immer seine Zeit und den hartgesottenen Fans wird es nur recht gewesen sein. Abgesehen davon hat der Film aber akzeptabel unterhalten, ich konnte überraschend oft lachen und mag Samantha nun noch mal mehr als nach den wenigen Folgen der Serie und dem Filmtrailer.
Also, liebe Männer: Wenn eure Frau/Freundin (oder – Gott behüte – euer Freund) sich an euch schmiegt, mit den langen Wimpern klimpert, euch zärtlich über die Brust streicht und fragt, ob ihr nicht »Sex and the City – Der Film« mit ihr gucken wollt, dann verdreht nicht die Augen oder fangt höhnisch an zu lachen und lasst auch keinen fahren um zu verdeutlichen, was ihr von der Idee haltet. Lasst es drauf ankommen. Ich bin sicher, dass jeder normale Mann dieselbe Einstellung zum Franchise Sex and the City hat und mit diesen bodenlosen Befürchtungen kann der Film nur mindestens akzeptabel, wenn nicht sogar ganz gut werden. Und als Belohnung gibt’s dann nachher zwar keine ganze City, aber ja vielleicht ein bisschen S… chnittchen und ein Bier.
Schreibt mir unbedingt wie es gelaufen ist ;D
Bewertung:
Darsteller: 8/10
Plot: 5/10 (vorhersehbar, aber (für Männer) mal ein bisschen was anderes)
Effekte: -/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 6/10 (sogar mit Tendenz nach oben)