Machete Review
Laufzeit: ca. 105 Minuten
Genre: Action
Regie: Robert Rodriguez
Darsteller: Danny Trejo, Robert De Niro, Jeff Fahey, Jessica Alba, Steven Seagal, Lindsay Lohan
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 04. November 2010
Inhalt:
Cop Machete legt sich mit dem Drogenboss Torrez an, was allerdings arg fehlschlägt und in der Ermordung seiner Familie mündet. Jahre später wird er angeheuert um den fremdenfeindlichen Senator McLaughlin (Robert De Niro) zu ermorden, gerät dabei aber selbst in einen politischen Komplott, die seine Verfolgung mit sich bringt. Wieder einmal muss Machete sich selbst durchkämpfen und für Gerechtigkeit sorgen.
Kritik:
»Der Dickdarm ist also 18 Meter lang?«
Jeder der den Fake-Trailer vor »Planet Terror« oder »Deathproof« gesehen hat, muss einfach spitz auf diesen Film geworden sein und jeder muss geradezu ausgeflippt sein angesichts der frohen Botschaft, dass Rodriguez tatsächlich einen waschechten Film daraus machen wollte. Wer nicht so gefühlt hat… ist blöd. Bäääätsch!
Wie dem auch sei, schon der alte Fake-Trailer ließ diese Vermutung aufkommen, doch nachdem ich den Streifen gesehen habe, kann ich guten Gewissens sagen, dass es sich um den zweiten Film dieses Jahr handelt, der den Stil von
»The Expendables« aufgreift. 80er Look, viele namhafte Darsteller, jede Menge übertriebene Action, viel Blut, stumpfsinnige aber gerade dadurch fast kultige Dialoge. »Machete« stellt für
»The Expendables« natürlich keine Konkurrenz dar und kann auch Rodriguez‘ »Planet Terror« nicht in Sachen Unterhaltung und Gemetzel toppen, aber er macht auf jeden Fall ordentlich Spaß und hat ein paar wirklich großartige Stellen – wenn ich nur an den Lowrider-Aufmarsch denke, muss ich schon wieder grinsen.
Danny Trejo. DER Mexikaner im Filmgeschäft. Wenn es irgendwo einen Mexikaner in einem Actionfilm gibt – er ist es.
»Con Air«, »From Dusk Till Dawn«, »Heat« und und und. Man kauft dem Kerl auch einfach seine eiskalte Abgebrühtheit ab, alleine wegen der zerbombten Visage, die noch Ihresgleichen sucht. Einzig seine Körpergröße stört etwas, da er im Film häufig sehr klein erscheint, zumindest doch in Relation zu seiner beträchtlichen Breite (womit ich nicht nur seine Muskeln meine…). Den mimiklosen Antihelden mimt er aber überzeugend, auch wenn nicht viel dazu gehört…
Sehr erfreulich war auch Steven Seagal mal als Schurken zu sehen und zudem war es wohl auch das erste Mal, dass er sich eine Verletzung eingefangen hat. In allen Filmen, die ich bisher mit dem guten Mann sehen konnte, war er unbesiegbarer und unantastbarer als Superman in seinen besten Zeiten. Er hat keine große Rolle und sein Finale ist auch eher spärlich, zudem ist er in den letzten Jahren einfach nur fett geworden, was man deutlich sieht, aber naja, der Schurke steht ihm auch. Dann hätte er aber auch ruhig in
»The Expendables« mitspielen dürfen…
Darstellerischer Höhepunkt war zweifelsohne Robert De Niro als rassistischer Senator, der all die „Parasiten“ wieder herausschmeißen möchte. Auch keine sonderlich anspruchsvolle Rolle, in der er mit seinem riesigen Talent aufgehen könnte, aber allein ihn in einem solchen Film zu sehen war schon erfreulich.
Selbiges gilt für die beiden Latina-Augenweiden Jessica Alba und Michelle Rodriguez, denen man Dank ihres Tittenbonus mehr Zeit auf der Leinwand gegönnt hat. Sie sehen gut aus, sie machen ihren Job, mehr kann man auch von ihnen nicht sagen.
Zu Lindsay Lohan möchte ich mich eigentlich gar nicht äußern, da ich das Ganze immer noch für einen mittelmäßigen Scherz halte und sie auch noch keineswegs annähernd so gut aussieht wie vor ihren ganzen Entzugs- und Drogenskandalen. Ganz im Gegenteil, sie sieht so aus, als wäre sie während des Drehs entweder frisch auf Entzug oder voll high gewesen.
Eine deutlich bessere Figur machte dann wieder Jeff Fahey, den ich bisher eigentlich nur in als Hubschrauberpilot in
»LOST« liebgewinnen konnte. Hier spielt er einen schurkischen Geschäftsmann (zum Glück wieder mit Bart) und der steht ihm mindestens so gut wie der tollkühne Pilot auf der verlassenen Insel.
Wie dem auch sei… jede Menge schöner Splatter-Effekte von der guten Sorte, die sich nicht um Verharmlosung bemühen, allerdings auch nicht gerade Würgereize aufgrund ihrer Detailgenauigkeiten der Innereien hervorrufen. Es ist eher der Splatter, der einen genüsslich zum Lachen bringen kann. Wenn man zu den Leuten gehört, die über abgeschlagene Köpfe lachen können.
Ansonsten ist der Film auch weit davon entfernt ein B-Movie zu sein, es scheint an keinem Ende Geld gefehlt zu haben, alles ist sehr solide und rund, gleichzeitig aber auch nicht zu übertrieben oder überdreht. Eine Szene, in der Sylvester Stallone ein Flugzeug über einen Steg voller Soldaten fliegt und Jason Statham oben an einem Geschütz sitzt und alles wegholzt das sich bewegt oder auch nicht braucht man also nicht zu erwarten und das ist auch sehr erfrischend und vor allem passend.
Im Grunde genommen ist damit auch alles gesagt. Ich könnte noch locker eine Stunde hier sitzen und weiter lamentieren, aber im Enddefekt weiß doch jeder Kerl inzwischen, dass er diesen Film sehen muss und die meisten Frauen sowie sämtliche Kerle ohne Nüsse in der Dose wissen, dass sie beruhigt einen Bogen darum machen können.
Mehr wollte ich gar nicht erreichen.
Bewertung:
Darsteller: 7/10
Plot: 5/10
Effekte: 8/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 7/10 (eine solide, kräftige 7)