Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen Review
Laufzeit: ca. 90 Minuten
Genre: Animation
Regie: Phil Lord (ist mir sympathisch, der Mann), Chris Miller
Darsteller: -
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 28. Januar 2010
Inhalt:
Flint Lockwood ist seit seiner Kindheit ein Außenseiter ohne Freunde – wie sich das für einen richtigen, durchgeknallten Wissenschaftler eben gehört. Auch als Erwachsener ist er noch versessen darauf, eine bahnbrechende Erfindung zustande zu bringen, die ihn über die Grenzen der Insel Affenfels hinaus berühmt macht. Er will Großes schaffen und mit der Maschine, die Wasser in jede beliebige Nahrung verwandelt, scheint er sein Ziel erreicht zu haben – vor allem als sie versehentlich in den Himmel hinaufschießt und fortan die gewünschten Nahrungsmittel herabregnen lässt. Doch wie jede gute Erfindung, hat auch diese hier ihren Haken…
Kritik:
»W’s geht?«
Ich muss echt sagen, mir gehen diese ganzen Animationsfilme langsam auf den Keks. »Oben« war ja wieder ein Schritt vorwärts, aber ansonsten bleibt’s doch immer gleich und trotzdem bekommen die Teile immer den glorreichen, nicht zu toppenden grünen Smiley in der Fernsehzeitung. Wofür? Ich habe während des ganzen Films ein Mal gelacht – und das war während des Abspanns.
Er ist nicht schlechter als die ganzen Animationsstreifen, die im letzten Jahrzehnt erschienen sind, ich finde ihn sogar noch besser als »Kung-Fu Panda« usw., aber dennoch ist er immer noch nichts Besonderes und in derselben Liga. Wo sind die Zeiten hin, in denen »Toy Story« und »Das große Krabbeln« noch hervorstachen und mal etwas anderes waren? Es kann doch wirklich nicht angehen, das seit den beiden, in all den Jahren, mit
»Oben« und
»Monster Vs. Aliens« lediglich zwei gescheite Animationsfilme herausgekommen sind, die entweder mit ihrer Geschichte oder mit ihrem Humor zu punkten wussten.
Bei »Wolkig mit Aussicht auf Fleischbällchen« (grauenhafter Titel, wenn ihr mich fragt, klingt mal wieder wie einer dieser verhunzten deutschen Alternativen – aber nein, dieses Mal ist es die wörtliche Übersetzung aus dem Original) ist weder der Humor, noch die Geschichte überzeugend, einzig die Grundidee mit dem regnenden Essen hat etwas, aber man baut den Film genauso auf, wie alle anderen Genrekollegen in seiner Klasse.
Beim Humor verhält es sich ähnlich. Vielleicht ist er deswegen so wenig lustig, weil er auch hier einfach kopiert, was schon zwanzig Mal in den letzten Jahren dagewesen ist. Dieselben Witze, dieselben Gags. Womit Animationsfilme humortechnisch immer die einzige Chance haben, Innovation einzubringen, sind schließlich die Figuren. Entweder sehen sie schon zum Lachen aus oder sie können irgendetwas anstellen, was sie lustig macht, oder sie haben lächerliche Extreme von Charaktereigenschaften – bevorzugt Dummheit, man denke nur an den Abschleppwagen in »Cars« oder B.O.B. aus
»Monster Vs. Aliens«, die kommen doch immer am besten an. In »Wolkig…(ihr wisst schon)« wäre das wohl Stadtmaskottchen Brent, aber der ist so ziemlich eine der unlustigsten Figuren im ganzen Film. Ich muss ehrlich sagen, dass mir Flints Vater mit seinen genialen Augenbrauen und dem Technikverständnis von 0 zusammen mit dem überdrehten Stadtpolizisten Earl am besten gefallen hat. Hätte ich den Film im Original gesehen, könnte ich jetzt sicher auch noch über die Synchronsprecher schwärmen, unter denen sich Bruce Campbell (»Tanz der Teufel«,
»Mein Name ist Bruce«), Anna Faris (»Scary Movie«) und Mr. T (»A-Team«) finden lassen, aber als Deutsche haben wir da nichts so Eindrucksvolles.
Der Film ist schick gemacht, wobei ich definitiv auch schon deutlich bessere Animation gesehen habe, er ist schön bunt und kleine Kinder werden sicher auf ihre Kosten kommen, aber wenn es für die Unterhaltung schon etwas Anspruch bedarf, wird dieser Film versagen. Einer von vielen Animationsfilmen, der es weder ganz nach oben, noch ganz nach unten geschafft hat.
Bewertung:
Darsteller: -/10
Plot: 4/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 2/10
Gesamteindruck: 5/10