Resident Evil: Extinction Review
Laufzeit: ca. 91 Minuten
Genre: Science-Fiction-Horror
Regie: Russell Mulcahy
Darsteller: Milla Jovovich, Oded Fehr
Gesehen auf: Deutsch
Kinostart: 27. September 2007
Inhalt:
Nach dem Ausbruch des T-Virus in Racoon City ist geraume Zeit vergangen und inzwischen hat er die ganze Welt infiziert. Alles ist tot, egal ob Mensch, Tier oder der Boden unter deren Füßen. Während ein Überlebenden-Trupp durch die trostlose Wüstenlandschaft fährt, auf der Suche nach einem sicheren Fleckchen, wird Alice von dem gewissenlosen Umbrella-Wissenschaftler gefunden, die für seine Forschungen zum Erstellen eines Antivirus unabdingbar ist.
Kritik:
Immer wieder erstaunlich um wie viel besser ein Film beim wiederholten Anschauen werden kann. Das erste Mal fand ich RE – Extinction einfach nur grauenhaft und enttäuschend, jetzt war ich relativ zufrieden. Auf jeden Fall mindestens so unterhaltsam wie sein Vorgänger.
Sehr schade ist allerdings, und das muss ich direkt zu Beginn geradeheraus sagen, dass der Horrorfaktor noch mal um ein Riesenstück abgebaut und durch übertriebene Science-Fiction ersetzt wurde. Was haben Tele- oder Psychokinese noch mit Resident Evil zu tun? Naja, damit es wenigstens noch in Ansätzen seinem Namen gerecht wird, haben sie eine weitere RE-Veteranin eingebracht: Claire Redfield. Ich kann nicht sagen, dass ich ein Fan von Ali Larter bin und die Figur hatte insgesamt wahrscheinlich auch wenig Bezug zur Videospielvorlage, aber aufgrund ihrer fast unwichtigen Nebenrolle ist das wohl ohnehin egal. Es dreht sich mal wieder, und sogar noch viel mehr als in
Apocalypse, um Alice (Who the fuck is Alice!?). Das ist wahrscheinlich der Hauptgrund, warum das Genre im Grunde schon gänzlich gewechselt ist. Bei Apocalypse hatten wir noch die Nebengeschichten um Carlos und Jill (die verflucht noch mal dieses Mal nicht dabei ist!! Wie konnten sie die Granate im Sprengstoffgürtel von Hollywood einfach weglassen?), die etwas Horror-Feeling eingebracht haben. Jetzt gibt es keine Nachtszenen mehr, keine nennenswerten Zombieauftritte und damit verbunden auch kaum Atmosphäre. Der Sturm von Krähen (oder Raben? Was auch immer, schwarzes Geflügel jedenfalls) hatte schon was, aber naja… irgendwie auch wieder nicht. Nichts Halbes und erst recht nichts Ganzes sozusagen.
Nichts desto trotz fanden sich Schocker, die einen aufschrecken ließen (lasst mich zählen… uuh… ja… und der… dann noch… ganz genau einer), sicher einige coole Szenen, seien es die Kampfchoreografien (besonders die von Alice mit ihren beiden Messern waren nett anzuschauen) oder die Action- und Science-Fiction-Effekte. Wobei ich auch sagen muss, das die ein oder andere Stelle fast schon Low-Budget-mäßig aufgefallen ist (ich sage nur zwei Wörter: Tentakel Augenhöhle). Naja, aber alles in allem ist er optisch wirklich nett anzusehen, wie auch seine Vorgänger bereits.
Milla Jovovich, von der ich bekanntlich ja überhaupt kein Fan bin, ist in ihrem neuen Oufit in Kombination mit der Frisur sogar ziemlich ansehnlich, was immerhin ein kleiner Trost für das Ausbleiben von Jill Valentine ist (*sabber*).
Ansonsten stört mich noch etwas das Massensterben der Hauptfiguren, aber da es, auch angesichts des Endes (ich bezweifle, dass man einen Film drehen wird, der zig Tausend Alices zeigt, die über die Welt wandern um Umbrella in den Arsch zu treten), wohl keine weitere Fortsetzung geben wird (aber sagt das mal einer Hollywood), hielten die Drehbuchautoren das wohl für weniger tragisch.
Ich kann nach wie vor nicht verstehen, warum Produzenten nicht einfach die Stories aus den Videospielen kopieren und von mir aus auch 1:1 umsetzen, sondern versuchen irgendwas Eigenes auf die Beine zu stellen, was dann nicht mehr das Geringste mit dem Spiel an sich zu tun hat. So ist es zumindest, spätestens jetzt in dieser Filmreihe, bei Extinction der Fall. Mit übertriebenem Science-Fiction-Quatsch wurde sich so weit von der Vorlage distanziert, wie es im nachvollziehbaren Maße wohl geht und daher ist es wohl das Beste, wenn man den Film einfach nur als »Extinction« und nicht als
»Resident Evil« betrachtet. Unter diesen Gesichtspunkten, hat man zwar immer noch keinen sonderlich guten Film, aber passables Popcornkino mit akzeptablem Unterhaltungswert. Ich denke, wem Apocalypse gefallen hat, der kann sich auch guten Gewissens diesen Streifen hier reinziehen, obwohl er sich – wie schon gesagt – noch weiter vom tragenden Namen entfernt hat.
Bewertung:
Darsteller: 6/10 (Jovovich pfui, Guillory hui (und *sabber*), der Rest oberer Durchschnitt)
Plot: 3/10 (mit gefällt das Science-Fiction-Zeug einfach nicht)
Effekte: 7/10 (nicht alles ist gelungen, aber größtenteils)
Anspruch: 2/10 (alles, was man nicht versteht, wird mit dem Unerklärlichen erklärt)
Gesamteindruck: 6/10 (Popcorn-Kino, einen winzigen Tacken schlechter als der Vorgänger)