Zurück in Racoon City wird nun die Parallelgeschichte der Hauptcharaktere Jill und Carlos erzählt, die gegen den Pharmakonzern Umbrella arbeitend aus der zombieverseuchten Stadt fliehen wollen. Hinderlich sind allerdings der Umbrella-»Spürhund« Nicholai und der Tyrant Nemesis, die beide ihren Tod wollen.
Kritik:
Entgegen meiner Erwartung nach Band 4 hier wieder einen spannungsgeladenen Zombie-Roman in Händen zu halten, wurde ich schon etwas enttäuscht. Ich habe auf einen mindestens so guten Teil der Reihe gehofft, wie es Band 3 gewesen ist, bekommen habe ich aber einen Teil, der einen mit den Vorgängern identischen Handlungsaufbau hat. Ich war das inzwischen zwar schon gewohnt, aber so langsam könnte man doch wirklich mal Abwechslung reinbringen! Gut, angesichts der Spielvorlage in diesem Fall (»Resident Evil 3 – Nemesis«) hatte die Autorin wohl eher weniger Spielraum, aber für die erfundenen Zwischenteile fallen ihr scheinbar auch keine neuen Ideen ein.
Der Handlungsaufbau ist also völlig identisch und daher ziemlich vorhersehbar. Es gibt ein paar gute Protagonisten, einen schlechten, der genauso endet wie seine Ebenbilder in allen Vorgängern, ein Obermonster, das den Eindruck erweckt unsterblich zu sein und ein recht abruptes Ende. Zwar mag ich die beiden Protagonisten Jill Valentine und Carlos Oliveira, die durch den Film »Resident Evil: Apocalypse« auch direkt ein passendes Gesicht bekommen haben, aber retten können sie das Ganze auch nicht mehr. Zudem waren die Figuren aus den Vorgängern auch einfach unterhaltsamer, da sie von Zeit zu Zeit Witze rissen und Sarkasmus an den Tag legten. Stellenweise wird das hier zwar auch versucht, aber eher vergeblich. Außerdem nervt das ständige Auftauchen von Nemesis ungeheuer. Immer wenn gerade alles gut zu laufen scheint, kann man schon damit rechnen, dass im nächsten Moment der Supertyrant auf die Bildfläche tritt und den Guten einen Strich durch die Rechnung zieht. Selbst die Nebengeschichte um den Schurken Nicholai ist einfach nicht so fesselnd, obwohl die Figur an sich doch ziemlich interessant ist.
Ich will auch gar nicht viele Worte mehr verlieren. Das Buch liefert absolut nichts Neues, wirft einen in der Story sogar wieder zurück anstatt die Geschichte fortzuspinnen, in die man sich mit den ersten vier Bänden eingearbeitet hat und ist absolut nicht empfehlenswert. Man wird mit den gewohnten Problemen der Reihe konfrontiert, wie die mangelnden Beschreibungen, so dass man manchmal nicht mal weiß, ob die Figur nun im Haus ist oder noch durch irgendwelche Hintergassen streift plus einige Fehler, die den Korrekturschreibern wohl entgangen sind (falls die das Manuskript überhaupt in die Finger bekommen haben). Trotz der lediglich knapp 300 Seiten habe ich eine ganze Menge Wochen für den Schinken gebraucht, was wohl ein gutes Bild von der Motivation vermittelt, die ich zum Lesen hatte…
Bewertung:
Schreibstil / Lesefluss: 6/10 (simpel geschrieben, locker flockig zu lesen; für die Zwecke ausreichend)
Figuren: 4/10
Spannung: 3/10 (Handlungsgerüst mit Vorgängern identisch, absolut vorhersehbar)
Ideenreichtum: 2/10 (nichts Neues)
Cover / Umschlag: 4/10 (Der Hintergrund mit Nemesis‘ Kopf in den Wolken rockt, aber die schlecht computeranimierte Jill im Vordergrund tut in den Augen weh)
Gesamt: 4/10
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