Final Destination 4 Review
Laufzeit: ca. 82 Minuten
Genre: Horror
Regie: David R. Ellis
Darsteller: Bobby Campo, Shantel VanSanten (Ach, die…! … ach ne, doch nicht…)
Gesehen auf: Deutsch
Erscheinungstermin: 03. September 2009
Inhalt:
Beim Besuchen eines Autorennens überkommt Nick die Vision eines schrecklichen Unfalls, der viele Todesopfer fordert – zuletzt auch ihn. In reger Panik schafft er es sich und ein paar weitere Todgeweihte aus dem Stadion zu jagen, doch die Überlebensfreude hält nicht lange an, als die Überlebenden nach und nach auf mysteriöse Weise sterben…
Kritik:
"Ich hab schon den ganzen Tag versucht mich umzubringen!"
Jaah, die Liste der Filme aus 2009, die noch ausstehen, schrumpft und das
JahresReview wächst. Und »Final Destination 4« gehört zu den Filmen, bei denen ich schon vorher ziemlich genau wusste, was auf mich zukommen würde und wie die Bewertung ausfallen würde.
»Final Destination 3« war ja bereits mies, auch wenn man sich unheimlich an der Asitoaster-Szene erfreuen konnte, doch im Grunde wurde hier derselbe Weg eingeschlagen wie bei »Saw« - Pilotfilm mit gescheiter Story, gelungener Nachfolger mit erheblich mehr Blut, danach nur Mist. Jepp, gelungener Vergleich, dafür sollte ich mir selbst auf die Schulter klopfen.
Auch »Final Destination 4« fährt wieder mit der altbekannten und inzwischen über alle Maße ausgelutschten Story auf: Vision von Unfall --> Unfall --> Überlebende sterben in der Reihenfolge, in der sie auch beim Unfall gestorben wären --> Überlebende versuchen zu überleben (schaffen es im Sinne des Films allerdings überwiegend nicht). Yeah, also direkt schon mal Spannung gleich null. Bleibt der Splatterfaktor übrig, der noch Spaß bereiten kann. Pff… keine Scheibe, die einen dämlichen Jungen vor dem Zahnarzt zermatscht, keine heißen Blondinen, die im Solarium verbrutzeln. Aber immerhin ein todbringender Autoreifen, hey!
Überhaupt sind alle Todesfälle ganz furchtbar schrecklich aufgesetzt. Während in den ersten beiden Filmen noch einigermaßen (einigermaßen, wohl gemerkt!) Wert darauf gelegt wurde, alle Tode wie Unfälle aussehen zu lassen, so erscheint einem der unsichtbare Tod hier viel mehr wie eine Bande draufgängerischer fünfzehnjähriger Rowdies, die nichts unversucht lassen um eine gute Show geboten zu kriegen. Es passiert einfach so viel Überflüssiges, aber vor allem auch so viel Unangebrachtes, das einen einfach nur die Augen verdrehen lässt.
Im Übrigen ist der Film vollends auf 3D ausgelegt und es war wohl auch beabsichtigt, dass er davon lebt. Holzpflöcke, die durch ihre Opfer stechen und dann auf den Zuschauer zuschießen, zischende Schlangen, die ihre Zungen nach jedem Einzelnen im Kinosaal ausstrecken… man will hier nicht durch skurrile Todesfälle oder besonders detailiert blutige Bilder Horror schaffen, sondern schlicht und einfach durch den Überraschungsmoment, den nur 3D-Kino bietet. Ich habe mir sagen lassen, dass das im Kino auch tatsächlich ganz nett gewirkt hat, aber die Chance ist jetzt natürlich vertan. Ich habe der 3D-Version der Doppel-DVD eine Chance gegeben, die, wie an den beigelegten Brillen unschwer zu erkennen war, noch mit der rot-grün-Technik arbeitet – was bleibt auch anderes übrig, bis eine Lösung für das digitale 3D Problem auf dem Fernseher gefunden wird? Jedenfalls begann mein lautstarkes Kritisieren schon beim Aufsetzen der Brille. Alles war einfach viel zu dunkel und teilweise hatte ich schon den Eindruck, dass ich den Film jetzt in Grautönen schauen müsste. Bei »Der Wixxer« mag das ja amüsant sein (»Ich kann nur in Farbe singen!«), aber in einem Streifen, bei dem man blutiges Rot erwartet ist es eher unangebracht. Aber gut, wenn dafür wenigstens die Effekte zünden, sollte es mir Recht sein. Aber denkste. Erwähnten Holzpflock oder Eisenstangen, die genau auf einen zuschießen sollten, waren teilweise so gut wie gar nicht zu erkennen und wenn, dann doch deutlich verschwommen was in Kombination mit den dunklen Farben doch ein wenig imposantes Filmerlebnis bildete. Gut, zu Beginn im Publikum sieht man zwar, dass ein 3D-Effekt vorherrscht, dass sich die Zuschauerränge auf verschiedenen Ebenen befinden, aber das ist in dem Film ja nicht ansatzweise so wichtig wie die Schockmomente, auf die er aufbaut und die überhaupt nicht zur Geltung kommen. Ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass man die 3D-Effekte eher erkennt, wenn man ohne Brille zuschaut und auf die rot-grün-Markierungen an Gegenständen achtet. Als das Intro also vorbei war und der klasse inszenierte Vorspann einsetze, der noch mal an die alten Teile erinnern sollte, hatte ich bereits die 3D-Brille abgenommen und die normale Version der DVD eingeschoben. Diese Tortur war einfach zu anstrengend für die Augen und in Relation dazu absolut nichts wert.
Wie gehabt, die Story sehen wir jetzt schon zum vierten Mal, es ändert sich nichts (außer das Ende, wenn ich mich recht an die Vorgänger erinnere, das womöglich einen Schlussstrich unter diese vermasselte Reihe setzen soll – falls es so etwas wie einen Schlussstrich bei Hollywoods Goldeseln überhaupt gibt) und es wird dadurch auch nicht gerade spannender, die Todesfälle sind ganz erbärmlich und nicht nur schlecht ausgedacht, sondern auch noch schlichtweg aneinandergereiht um die Zuschauer mit 3D-Effekten am Bildschirm/an der Leinwand zu halten. Dumm nur, dass das am heimischen TV gar nicht mehr so einfach ist. Oh, und bevor ich meine Schimpftriade voreilig beende: Auch die Schauspieler taugen nichts, haben bis auf ein paar Serienauftritte auch noch nichts nennenswertes erreicht – aber mit herausragenden, oscarreifen Darstellungen hat ohnehin niemand gerechnet, oder? Sonst sollte derjenige lieber ganz schnell Flug 180 buchen und seinem bemitleidenswerten Dasein einen Schubs geben.
»Final Destination 4« bildet also den Tiefpunkt der Reihe, die zunehmend an allen Aspekten abgenommen hat, genau wie die »Saw«-Reihe. Er ist nicht spannend, er ist nicht sonderlich brutal (zumindest in seiner Darstellung im Kontrast zu anderen Splatter-Filmen, vor allem in der Budget-Klasse) und ohne das Kino drum herum taugt auch jegliches 3D-Gefusche nichts, schadet dem Filmvergnügen sogar noch. Man kann ihn sich notgedrungen ansehen, man kann sich auch ziemlich gut über ihn lustig machen, aber ansonsten wird einem hier ein Armutszeugnis geboten.
Bewertung:
Darsteller: 3/10
Plot: 2/10
Effekte: 7/10
Anspruch: 3/10
Gesamteindruck: 4/10